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Ortsteile

Langnau

Um 1900 galt Langnau als ein verschlafenes Bauerndorf, dessen Bevölkerungszahl seit 50 Jahren abnahm. Dafür wurde es allgemein als schönes Dorf bezeichnet. Charakteristisch waren unter anderem die Obstbäume, die in den zahlreichen Baumgärten zu imposanter Höhe heranwuchsen und das ganze Dorf umkränzten. Sie sind heute weitgehend verschwunden. Nach 1900 begann die Bevölkerung wieder zu wachsen; das Bauerndorf entwickelte sich nach und nach zur Wohngemeinde mit sehr guter Wohnqualität an ausgezeichneter Verkehrslage. Konzentrierten sich die Wohnbauten früher hauptsächlich entlang der Dorfstrasse, haben sich in jüngerer Zeit in ruhiger Lage neue Quartiere gebildet wie Chäppelimatte, Zihlmattweg, Mattenweg, Wiesenweg. Die Infrastruktur hat sich laufend verbessert. Die früheren Dorfläden sind allerdings bis auf die Dorfmetzg gänzlich verschwunden – Ersatz bieten die Nachbardörfer Reiden und Dagmersellen. Zu den bemerkenswertesten Gebäuden zählen die moderne, schöne Marienkirche und die Schulhausanlage.

In verschiedenen Teilen des Dorfes sind prosperierende Gewerbebetriebe anzutreffen. Die einheimischen Arbeitsstätten können jedoch nicht allen Erwerbstätigen eine Arbeitsstelle bieten. Pendlern bietet sich aber einerseits ein breit gefächertes Verkehrsnetz zu ihren Arbeitsplätzen und anderseits die Ruhe und Wohnlichkeit im Dorf. Diverse Dorfvereine tragen zu einem attraktiven Dorfleben bei und stärken den Zusammenhalt. 2005 haben zahlreiche Vereinsmitglieder in Fronarbeit den Rösslisaal einer gründlichen Renovation unterzogen und damit als wichtige Begegnungsstätte erhalten.

Die Kinder besuchen den Kindergarten und die Primarschule im Dorf. Die OberstufenschülerInnen wechseln ins Oberstufenzentrum Reiden oder haben die Wahl, die Kantonsschule Sursee oder die aargauische Bezirksschule Zofingen zu besuchen.

Im Dorfteil Mehlsecken konnten in den letzten Jahren mehrere Industriebetriebe angesiedelt werden. Dabei spielte bei einem guten Reservoir an ausgebildeten Arbeitskräften auch die Nähe der Autobahn eine gewichtige Rolle.

Reiden

Die Talebene der Wigger bildet das Siedlungszentrum des Dorfes, dominiert vom Kommendehügel. Waren früher die Bauten hauptsächlich auf die Strassenachsen konzentriert, so sind in den letzten Jahrzehnten Wohnquartiere in den östlichen sanften Hanglagen entstanden wie Rainli, Rosikon/Hinterberg, Feldheim, Hölzli und andere. Zudem wurden nach und nach Baulücken in den zentralen Bauzonen aufgefüllt, dazu attraktive Gewerbe- und Industriegebiete geplant und ausgestaltet. Reiden Mitte, Bestandteil der Kernzone, hat eine mehrjährige erfolgreiche Planungsphase hinter sich und bildet das Dorfzentrum mit Dorfplatz, Dreifachturnhalle und einem im 2020 neu erbauten Schulhaus.

Reiden als regionales Zentrum verfügt über eine hervorragende Verkehrslage mit Direktanschlüssen an Eisenbahn, Autobahn und Regionalbusnetz. Regionales Zentrum bedeutet aber auch ein reichhaltiges Angebot in allen Lebensbereichen: umfassende Schulbildung vom Kindergarten bis zum Abschluss der Volksschule, ein vielfältiges Gewerbe, gute Einkaufsmöglichkeiten vor allem im Lebensmittelsektor, Alters- und Pflegezentrum, Hallen- und Freibad, viele Vereine mit Angeboten und Beiträgen zu Kultur und Freizeit. Neue Industriebetriebe vermitteln zukunftsorientierte Dynamik im Wirtschaftssektor und erweitern das Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen.

Natürlich zählt auch der Weiler Reidermoos zum Dorf. Der ursprünglich bäuerliche Charakter wird immer mehr mit Neubauten durchmischt. Bewohner schätzen hier die Ruhe und Beschaulichkeit in Verbindung mit der Natur. Waren früher eine eigene Primarschule, Bäckerei, Käserei, Post, Wirtshaus und ein Bürgerheim eine Selbstverständlichkeit, ist davon nicht mehr viel übriggeblieben. Geblieben aber sind die Schule, das Wirtshaus und ein ausgeprägter Dorfgeist.

Richenthal

Richenthal liegt im lang gezogenen Tal des Huebbaches und erweitert sich in die Seitentäler Gugger, Elbach und Renzligen. Es ist im Wesentlichen ein Bauerndorf mit Bauernhöfen, die hauptsächlich in den erhöhten Regionen rund ums Dorf anzutreffen sind. Hier finden sich auch zahlreiche Speicher mit Schnitzereien an den Portalen und Fenstern – früher ein Zeichen für Wohlhaben. Dank verschiedener Neubauten in neuen Quartieren ist die Bevölkerung in den letzten Jahren wieder angestiegen. Ebenfalls blühen diverse Gewerbebetriebe im Dorf auf. Als dominante Bauten fallen besonders die Kirche von 1807, das Schulhaus von 1927 und das Parkhotel von 1902 auf. Zahlreiche Dorfvereine beleben und stützen den Dorfgeist.

Die Kinder besuchen den Kindergarten und die Primarschule im Dorf und treten anschliessend an die Oberstufe in Reiden über. Ein grosser Teil der Bevölkerung arbeitet auswärts, geniesst aber anderseits die Wohnlichkeit im Dorf. Als Naherholungsgebiet zieht es immer wieder Wanderer, Pilzsucher und sonstige Naturliebhaber an.

Am 6. März 2005 wurden anlässlich eines Volksfestes Ruth Metzler-Arnold und Sales Kleeb zu Ehrenbürgern ernannt. Frau Metzler – ihre Wurzeln liegen in der Liegenschaft Renzligen – diente über vier Jahre im Bundesrat. Sie wohnt zwar in Appenzell, hat aber rege Verbindung zur Heimat ihrer Vorfahren. Sales Kleeb, gebürtiger Richenthaler, wählte den Lehrerberuf und übte ihn auch elf Jahre in Richenthal aus. Dann zog er nach Zug und wurde Musiklehrer. Er darf auf eine grosse Tätigkeit als Musiker und Komponist zurückblicken.